Das Baumhaus ist fast fertig
Ich weiß irgendwie nicht, wohin die Zeit hier schwindet – möglicherweise leben wir in einem Vakuum, das uns unbemerkt nur die Hälfte der Stunden zur Verfügung stellt, die andere Menschen so haben.
Egal, jedenfalls ist schon September. Im August konnten wir aus den folgenden Gründen nicht am Über-Baumwurzel-Baumhaus weiterbauen:
Es war Urlaubszeit und wir haben mit einem etwas klammen Gefühl unseren Garten alleine gelassen und waren ein paar Tage in Dänemark an der Nordsee. Herrlich war das. Zumal der neue Rasen ohne Ruhestörung ganz prima wachsen konnte.
Nach der Rückkehr fiel auf, dass bestimmte Dinge im Keller anfingen zu schimmeln. Was – zum Glück – nur der feuchten, warmen Luft von außen geschuldet war. Also mussten wir erst einmal ziemlich viele Dinge der Restmülltonne übergeben, ein komplettes Holzregal auseinander bauen und im Garten säubern, diverse Sachen umsortieren und ein Trocknungsgerät anschaffen. Das Ergebnis der Entschimmelung mittels Essigssenz sehr Ihr übrigens hier:
Der Rasen hat ein wenig gelitten. Inzwischen hat er sich zum Glück aber wieder berappelt und wir sind froh, dass die Essigrosskur keinen nachhaltigen Schaden angerichtet hat.
Desweiteren haben wir die tollen Sommertage genossen, hatten Freunde zu Besuch und haben uns nach dem Urlaub einfach zu Hause noch ein bisschen weiter erholt. Prima Sache.
Aber die dachlose Hütte am nördlichen Rand des Grundstücks mahnte doch zum Weiterbau, denn der nächste Kindergeburtstag steht vor der Tür und wir brauchen eine robuste Herberge für die zahlreichen Gäste der Einweihungsparty.
Und so sieht das Ganze inzwischen aus:
Es gibt jetzt ein Dach, eine Veranda, eine Leiter und die Rutsche ist auch schon angebaut. Man landet zwar fast im Bambus, wenn man da hinunterrutscht, aber das macht nichts, da ist schon so maches drin verschwunden.
Im Innenbereich ist eine ziemlich großzügige Wohnraumlüftung umgesetzt – sehr gut zur Prävention von Schimmelbefall. Das Dach wird noch mit Dachpappe benagelt – angesichts der Anzahl an minikleinen Nägeln hatten wir heute jedoch dazu spontan keine Lust mehr und haben lieber die siebte Kaffeepause eingelegt. Beim Dachauflegen hat kurz der Nachbar geholfen, das gestaltete sich in drei Metern Höhe dann doch etwas sperrig für zwei Personen.
Der Ausblick von drinnen ist jedenfalls fantastisch, hier können auch wir dann zukünftig mal den einen oder anderen Sundowner einnehmen.
Der Innenbereich muss natürlich auch noch gepimpt werden: Eine kleine Sitzgelegenheit, vielleicht eine Loungeecke zum Chillen, das wäre den zukünftigen Mietern wohl recht, meinen sie. Dazu Gardinen, eine Raketenabschussrampe, ein Fußballstadion, ein Aquarium, eine Seehundaufzuchtstation, eine Eistruhe und ein Parkplatz für drei BobbyCars und alles ist gut.
So ein bisschen helikoptern wir elternmäßig aber auch noch herum und können uns nicht recht entscheiden, ob wir noch ein paar Absturzsicherungen anbringen. Mal die ersten Praxistests abwarten.
Auch noch fallen muss die Entscheidung über die Farbe des Außenanstriches, es wird immer noch der skandinavische Stil mit rot und weiß bevorzugt. Mal sehen, wann das passiert. Möglicherweise zum ersten Advent oder so.
Anja
13. Sep. 2016 @ 08:44:56
Gerade dachte ich beim Lesen, ich hätte eine Erscheinung *lach*. Hier genau das gleiche Spiel in diesem Sommer: uns schimmelte sogar das Mehl in der Verpackung weg – wahnsinnig hohe Luftfeuchtigkeit! Wir haben auch alles aussortiert und uns ein Trocknungsgerät angeschafft. Wie witzig. Das Gerät ist übrigens der Hammer – ich lasse es jetzt auch immer laufen, wenn ich mit dem Bügeleisen mit Wasserdampf arbeite – viel angenehmere Luft seitdem im Keller. Liebe Grüße Anja
Frau Unterholz
13. Sep. 2016 @ 14:51:11
Oh, Mehl mit Schimmel stelle ich mir abenteuerlich vor.
Aber Du hast recht, das Trocknungsgerät ist toll.
Und der nächste Winter mit kalter, trockener Luft kommt bestimmt (gesendet mit einem süffisanten Spätsommergrinsen im Gesicht).
Kiri
14. Sep. 2016 @ 14:36:02
Hallo Frau Unterholz,
niemand mag Klugscheißer, aber: mir fällt da was auf. Eine einfache Absturzsicherung am Haus wäre eine Klappbügel/-leiste über der Leiter und der Rutsche, am Geländer. In den meisten Fällen werden die Kinder eh drunter durch kriechen, aber wenn ein Erwachsener hoch klettert oder sperrige Dinge mit rauf müssen ;) kann sie hoch geklappt werden. Das hat nichts mit helikoptern zu tun, sondern ist imho Verantwortungsbewusst. Wie schnell wird dort oben getobt und dabei die Lücke vergessen… (Klassiker: Tür mit Schwung aufdrücken, während gerade jemand hochgeklettert kommt.)
Um lange (länger) Freude an der Leiter zu haben, würde ich Leisten zwischen den Sproßen anbringen, die den Druck von den Schrauben (Nägeln?) nehmen. Wenn wir Hochsitze bauen ist eine Entlastung/Zusatzsicherung der Sproßen sogar vorgeschrieben: https://www.svlfg.de/30-praevention/prv141_broschueren-merkblaetter/19_sichere_hochsitzkonstruktion_2013.pdf (Seite 14)
Ein Bügel wie ich ihn meine ist auf Seite 33 abgebildet, dort glaube ich als Querriegel bezeichnet.
Viel Spaß beim Streichen! :)
Frau Unterholz
14. Sep. 2016 @ 21:31:41
Hallo Kiri,
Dich würde ich aber nicht in die Kategorie „Klugscheißer“ einsortieren ;-)
Tatsächlich ist eine einzige Sicherungsleiste im Paket dabei gewesen – nämlich für den offenen Bereich über der Rutsche. Diese ist noch nicht eingebaut, weil wir das Dach noch fertigklöppeln und da noch dran müssen. Dass aber auch etwas über die Leiter gehört, finden wir auch und werden dafür noch Leiste und Scharnier besorgen. Gerade bei kleineren Kindern muss man sonst doch sehr, sehr aufwendig Aufsicht führen…
Danke für die Hinweise und beste Grüße